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Nein, gerechnet damit, dass er so weit kommt, das hatte er selber nicht. Das hat der Bulgare Grigor Dimitrov schon vor seiner Achtelfinal-Partie gegen den jungen Australier Alex de Minaur, die er gestern dann beeindruckend glatt in drei Sätzen gewann, offen zugegeben.
Nur ein Hartplatz-Sieg vor New York
Für viel Optimismus gab es auch vor den diesjährigen US Open wirklich nicht viel Grund. Der ehemalige Weltranglistendritte spielte eine äußerst maue Hartplatz-Vorbereitung. Gerade mal ein Sieg gelang ihm in Nordamerika bei vier Turnierauftritten gegen den gleichfalls kriselnden Amerikaner Steve Johnson.
Dimitrov war fast zwei Jahre in der Abwärtsspirale
Mehr noch: Seit er durch den Gewinn der 2017er Tour Finals in London endgültig den Durchbruch ganz nach oben gepackt zu haben und fortan ein ernsthafter Anwärter auf die ganz großen Titel zu sein schien, ging es für den 28-Jährigen vollkommen in die falsche Richtung. Keinen Turniersieg gab es seither mehr bei Dimitrov, dafür über fast zwei Jahre hinweg ganz viele enttäuschend frühe Niederlagen. Die Phrase vom "Absturz in der Weltrangliste" wird manchmal etwas überstrapaziert, in dem Fall ist aber kaum eine andere Begrifflichkeit passend. Von einer Position in Schlagdistanz zur absoluten Spitze ging es bis auf Nummer 78 herunter.
Auch Agassi und Stepanek konnten bisher nur wenig helfen
Der Bulgare war zwischenzeitlich auch an der Schulter verletzt, hauptsächlich stimmte aber lange Zeit einfach die Form nicht mehr. Daran änderte sich auch wenig dadurch, dass er sich mit Andre Agassi und Radek Stepanek viel Ex-Profi-Kompetenz ins Trainerteam holte.
Jetzt scheint Dimitrov wieder auf der Höhe seines Schaffens angekommen zu sein. Er profitierte zwar auch davon, gegen einen verletzten Borna Coric in Runde zwei gar nicht erst antreten zu müssen, löste aber die Aufgaben gegen Andreas Seppi und Kamil Majchrzak erfolgreich. Gegen de Minaur zeigte er dann gleich reihenweise wieder die Mischung aus Athletik und Spielfreude, die ihn in aller Welt als Fan-Liebling etabliert hat.
"Baby Fed" gegen das Original
Der Einzug ins New Yorker Viertelfinale bringt dem Ranking von Dimitrov, der damit auch schon seine besten bisherigen US-Open-Ergebnisse (vierte Runde 2014 und 2016) übertrumpf hat, jedenfalls schon mal einen gehörigen Boost. Nach dem Turnier wird er sich auf jeden Fall erneut unter den besten 50 Spielern der Welt wiederfinden. Ob es noch weiter nach oben geht, hängt nun vom Duell gegen einen Spieler ab, der lange Zeit als großes Vorbild Dimitrovs galt und dem er den Spitznamen seiner frühen Profi-Jahre verdankt. "Baby Fed" Dimitrov spielt gegen niemand geringeren als Roger Federer um den Einzug ins Halbfinale.
(Bild: (c) imago images / PanoramiC)
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