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ATP Finals: Federer gegen Tsitsipas - Das Generationen-Duell im Halbfinale

16.11.2019|13:00 Uhr|von Christian Schwell
ATP Finals: Federer gegen Tsitsipas - Das Generationen-Duell im Halbfinale

Zum Saisonabschluss gibt es im ersten Halbfinale der ATP Finals heute eine Wiederauflage des "Kampfs der Generationen", der die Spielzeit 2019 mehr oder weniger eröffnet hat. Wir erinnern uns: Im Januar schlug Stefanos Tsitsipas (ATP 6) im Achtelfinale der Australian Open den großen Roger Federer(ATP 3), weil er in einem eigentlich engen Match mit zunehmender Spieldauer in den wichtigen Situationen sehr viel besser agierte als der erfahrene Schweizer.

Dies kombiniert mit der attraktiven Offensiv-Spielweise des Griechen machten ihn ab da in den Augen vieler zum ersten Anwärter der jungen Generation darauf, wirklich endgültig in die Phalanx der dominierenden drei Spieler einzudringen. Dass auch für Tsitsipas die Bäume nicht in den Himmel wachsen und auch der 21-Jährige wie viele andere seiner Generation gerade auf Grand-Slam-Ebene immer wieder so seine Leistungsschwankungen hat, wurde dann im Rest des Jahres klar.

Tsitsipas mit zwei Auftakterfolgen - Federer hielt dem Druck stand

Bei den ATP Finals ist er aber - gerade im Vergleich zu seinem heutigen Gegner - auf kürzestem Weg ins Halbfinale eingezogen. Während Federer durch seine Auftaktniederlage gegen Dominic Thiem sofort unter Druck geriet und mit der Aussicht, das letzte Match gegen keinen geringeren als Novak Djokovic gewinnen zu müssen vor einer großen Herausforderung stand, hat sich Tsitsipas sofort mit seinem Prestige-Erfolg über Daniil Medvedev freigespielt. Und den Schwung zur Qualifikation auf direktestem Weg genutzt. Erst im zweiten Satz gegen Nadal riss nach einem weiteren glatten Erfolg über Alexander Zverev seine Serie von fünf gewonnenen Sätzen am Stück bei diesem Turnier. Auch wenn  der Grieche danach das letzte Gruppen-Match verlor - für die Tabellensituation blieb das folgenlos - Tstsipas hat sich als Nummer eins fürs Halbfinale qualifiziert. 

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Federer dagegen musste sich mit dem Tabellenplatz zwei begnügen. Da er diesen jedoch mit seinem Gala-Auftritt gegen Novak Djokovic grandios erspielt hat, dürfte der 38-Jährige eigentlich auch seinerseits vor Selbstvertrauen strotzend in das Duell des ältesten mit dem jüngsten Teilnehmer des Turniers gehen. Es war der erste Sieg über den Serben seit vier Jahren, ein Beweis gerade für Federer selber, dass er immer noch in der Lage ist, jeden anderen Spieler auf der Tour zu schlagen. 

Die Erfahrung spricht logischerweise für den Schweizer

Federer ist, wie sollte es in dieser Konstellation anders sein, der weitaus erfahrenere Akteur, auch rein auf dieses Turnier bezogen. Der Debütant Tsitsipas muss sich gegen einen beweisen, der bei 17 Finals-Auftritten 16 Mal das Halbfinale erreicht hat und bereits 6 Mal den Pokal in die Höhe strecken konnte. Der erste Grieche, der sich überhaupt für die Finals qualifizieren konnte, würde das größte Finale seiner noch jungen Karriere bestreiten, wenn er die Herausforderung namens Federer meistert. 

2:1- Bilanz für Federer

Die beiden haben bisher dreimal gegeneinander gespielt.  Alle Partien haben 2019 stattgefunden, sollten also Federer wie Tsitsipas noch gut in Erinnerung sein. Zuerst kam der angesprochene Sieg für den Youngster in Melbourne, dann behielt zweimal Federer in Dubai und Basel die Oberhand. Jeweils ohne Satzverlust übrigens. Der Schweizer hat den Vorteil, nach einem Tag Pause recht ausgeruht in diese Partie gehen zu können, während Tsitsipas gestern noch drei lange und körperlich anspruchsvolle Sätze gegen Rafael Nadal gespielt hat. Als Problem sah er das nach dem Match aber nicht an: "Ich fühle mich frisch und denke, dass ich morgen genau so wie heute spielen kann", gab er im Anschluss an die fast dreistündige Partie zu Protokoll.

Auch Federer weiß um die Qualitäten seines Gegners: "Ich mag an seinem Spiel, dass er in der Lage ist, den Ball immer wieder sehr früh zu nehmen um anschließend ans Netz zu kommen" beschrieb er befragt nach Tsitsipas in diesem Jahr schon dessen Stärken. Die spannende Frage wird heute sein, wessen offensive Spielphilosophie sich im Duell zweier Angreifer durchsetzt.

(Bild: (c) imago images)

      




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Christian Schwell
am 16.11.2019 gepostet von:
Christian Schwell
Redakteur
Christian ist wie so viele im Zuge des Becker-Booms zum Tennis gekommen. Ein Tennis-Verrückter, der seine Texte gerne mit etwas Humor würzt. Der ist besser als sein Tennisspiel. Glaubt er.

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