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Wie soll man das Tennisjahrs eines ehemaligen Top-25-Spielers bewerten, der 2019 als Nummer 283 der Welt beendet hat? Die Rede ist von einem Mann, den kein Geringerer als Tennis-Legende John McEnroe einst als seinen "absoluten Lieblingsspieler" bezeichnet hatte. Diese Aussage datiert aus dem Jahr 2017, als Mischa Zverev im Achtelfinale der Australian Open die damaligen Weltranglistenersten, Andy Murray, sensationell bezwingen konnte.
An diese glorreichen Zeiten konnte der ältere Bruder von Alexander Zverev in den vergangenen Monaten nicht mehr ansatzweise anknüpfen. Seine Siege in diesem Jahr lassen sich in etwa an einer Hand abzählen. Bereits der Auftakt in Melbourne ging für den in Moskau geborenen Hamburger nach hinten los. Sein Erstrunden-Aus gegen einen gewissen Alexei Popyrin in drei Sätzen verhieß nichts Gutes.
Burnout! Mischa Zverev erklärt sein Leistungstief
Erst im März konnte Mischa wieder einmal eine zweite Runde im Einzel erreichen - und das auch dank der Mithilfe seines Gegners Nicola Kuhn, der in Miami aufgeben musste. Den nächsten Erfolg gab es im Juni in Halle in der Qualifikation, für das Hauptfeld reichte es dennoch nicht. Den besten Eindruck hinterließ der 32-Jährige in Newport, als er endlich mal wieder Viertelfinal-Luft schnuppern durfte. Ein Ergebnis, an das Mischa im weiteren Saisonverlauf nicht mehr anknüpfen konnte. Selbst bei Challenger-Turnieren war für ihn immer früh Schluss.
Es wäre allerdings nicht fair, die Leistungen und Resultate von Zverev 2019 lediglich sportlich zu bewerten. Der DTB-Spieler, der während seiner Karriere häufig von Verletzungen zurückgeworfen worden war, ging im Mai an die Öffentlichkeit und erklärte, warum es mit seiner Leistungskurve zuletzt derartig bergab ging: "Ich hatte einen internen Kampf mit mir, fast acht Monate. Ich hatte ein leichtes Burnout-Syndrom. Es war ein anstrendendes Jahr."
Vor diesem Hintergrund muss man Zverevs "Stehaufmännchen"-Qualitäten noch höher einschätzen als ohnehin schon. Obwohl er Niederlage für Niederlage hinnehmen musste, kehrte er immer wieder auf den Court zurück. Seine Wille ist ungebrochen, woran sicherlich auch Bruder "Sascha" einen Anteil hat, der Mischa auch bei vorherigen Blessuren häufig die Extra-Portion Motivation verpasste.
Der große Triumph: Doppel-Sieg mit Bruder Alexander Zverev
Umso schöner ist es doch, dass wir die Zverev-Brüder 2019 auch im Doppel erleben durften - und das bei einem Turnier sogar besonders erfolgreich. Anfang März triumphierten Alexander und Mischa Seite an Seite im mexikanischen Acapulco. Auf dem Weg zum Triumph schaltete das deutsche Duo sogar Doppel-Legenden wie die Bryan-Brüder oder Feliciano und Marc Lopez aus.
Wir halten also fest: Ja, Mischa Zverev hatte in diesem Jahr im Einzel Probleme und rutschte in der Weltrangliste ab. Und ja, Mischa Zverev darf sich als Turniersieger 2019 bezeichnen - wenn auch "nur" im Doppel. Aus Letzteren sollte der sympathische Hamburger das Selbstvertrauen ziehen! Das Allerwichtigste sind nicht die Ergebnisse auf dem Platz. Was zählt, ist die Gesundheit.
(Bild (c) imago images / Claudio Gärtner)
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