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Fokussiert, willensstark, gnadenlos! Für diesen Doppel-Auftritt von Laura Siegemund und Vera Zvonareva scheint kein Superlativ zu hoch gegriffen. Die Deutsche und die Russin besiegten am Freitagabend im Doppel-Finale der US Open 2020 das an drei gesetzte Duo Nicole Melichar (USA) und Yifan Xu (China) nach 1:20 Stunde mit 6:4, 6:4.
Aus deutscher Sicht war es der erste Damen-Doppel-Titel in Flushing Meadows seit 35 Jahren! 1985 hatte Claudia Kohde-Kilsch an der Seite der Tschechin Helena Sukova triumphiert.
Wirbelwind Siegemund gelingt (fast) alles!
Insbesondere die gebürtige Filderstädterin lieferte, eben 35 Jahre später eine beeindruckende Vorstellung ab, präsentierte sich vor allem zum Start ins Match in einer beinahe schon unglaublichen Final-Form. Sie war es, die am Netz die Initiative übernahm, ins Risiko ging, ihre Partnerin lautstark pushte, ja sogar mitriss. In Windeseile führte das deutsch-russische Doppel mit 5:1, weil nahezu alles funktionierte. Vielleicht lief es ein wenig zu rund, denn danach gelang es ihren Gegnerinnen, die beiden zum Nachdenken zu bringen.
Bei 5:2 aus Sicht von Siegemund/Zvonareva verschuldete ausgerechnet die bärenstarke Deutsche mit einem Doppelfehler das Break. Doch das Duo, das vor den US Open noch nie Seite an Seite gespielt hatte, fightete sich zurück und nutzte bei Aufschlag Zvonareva den sechsten Satzball zum 6:4.
Wie in Satz eins: Siegemund/Zvonareva geben wieder den Ton an
"Wir haben noch was vor!", hatte Siegemund vor dem Match im Eurosport-Interview versprochen - und Wort gehalten. Im zweiten Satz startete Siegemund genauso mutig wie zu Beginn des ersten Durchgangs und wurde für ihren unermüdlichen Siegeswillen belohnt. Während die Deutsche wie ein Wirbelwind über den Court auf Arthur Ashe rannte, übernahm die 36-jährige Zvonareva den ruhigeren Part, konnte mit ihrer Seriösität und Erfahrung aber ebenso überzeugen.
Dank eines frühen Breaks konnten Siegemund/Zvonareva auch in Satz zwei sofort den Ton angeben. Zwar blieben Melichar/Xu diesmal den gesamten Satz über dran, doch ihre Kontrahentinnen gaben die Break-Führung nicht mehr her. Der deutsche Titel-Traum ist damit perfekt! Kaum zu glauben, dass Siegemund und Zvonoreva zuvor noch nie im Doppel zusammengespielt hatten ...
Für die beiden Siegerinnen war es übrigens nicht der erste Erfolg bei den US Open: Siegemund holte 2016 den Mixed-Titel an der Seite von Mate Pavic, ebenso wie Zvonareva, die bereits 2004 mit Bob Bryan im Mixed siegte. Zudem konnte die Russin 2006 mit Nathalie Dechy im Doppel triumphieren, 2010 erreichte sie auch im Einzel das Finale, scheiterte jedoch an Kim Clijsters.
(Bild © imago images / ZUMA Wire)
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