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Verletzungen sind selten wirklich praktisch. Für normale Menschen nicht und für Profisportler schon gar nicht. Kommen Verletzungen ja auch selten zu wirklich günstigen Zeitpunkten. So ging es gedanklich wahrscheinlich auch Andrea Petkovic, als sie im Frühjahr die Events in Australien aufgrund einer Knie-Blessur absagen musste.
Konnte die 33-Jährige zu dem Zeitpunkt ja auch noch nicht wissen, dass kurz darauf die ganze (Tennis)Welt aufgrund der Corona-Pandemie in Zwangspause musste - mit oder ohne Blessur. Der unfreiwillige Stillstand der Tour gab Petkovic die ungewöhnliche Gelegenheit, sich - nach noch einer weiteren OP - ganz in Ruhe wieder fit zu machen. Fit für den Abschied. Denn eigentlich hätte die Saison 2020 das "Ausklingjahr" der Karriere werden sollen, wie die ehemaligen Top 10-Spielerin im März gegenüber der Süddeutschen Zeitung verriet. Nun geht es doch noch mal weiter, auch um richtig auf Wiedersehen zu sagen: "Ich hänge noch ein Jahr dran. Ich möchte die Turniere abreisen und mich verabschieden."
Nur ein WTA-Match in der Saison
Es soll eben sportlich zu Ende gehen. Da reicht ein einziges WTA-Match in der ganzen Saison, die Erstrundenniederlage gegen Tsvetanat Pironkova in Roland Garros, einfach nicht aus, für den letzte großen Tusch bevor der Tennisschläger endgültig zur Wanddeko wird. "Dieses Jahr habe ich nur ein einziges offizielles Match gespielt. 3:6, 3:6, erste Runde der French Open. Für mich war das okay, weil ich einen Fuß in das Leben danach halten konnte. Aber jetzt habe ich schon sehr viel Motivation, im November wieder mit richtigem Training anzufangen und ein paar Turniere zu spielen. Ich will angreifen", verriet die 33-Jährige der Augsburger Allgemeine.
Das Leben danach, in das Petkovic ihren Fuß halten konnte, wird sich auf jeden Fall auch um Literatur drehen. Ist die Darmstädterin doch eine bekennende Leseratte, die auch selber schreibt. So brachte die 33-Jährige im Herbst ihr erstes Buch heraus. "Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht" heißt das Debüt und erzählt, wie sollte es auch anders sein, Geschichten aus dem Tennisleben der Autorin. "Autofiktion" nennt sie das, was sie da geschrieben hat. Der Versuch, nicht einfach nur ein paar Memoiren zu verfassen, die man sich dann in den Schrank stellt, sondern ein Buch, das eine Ebene tiefer geht und in die Seele blicken lässt.
Auch einen Buchclub hat Andrea Petkovic gegründet. Der Racquet Book Club (@racquetbookclub) ist auf Instagram zu finden und bespricht, geleitet von Petkovic, Bücher. Mit großem Erfolg, schon über 5.500 Follower sind dem Club "beigetreten" und diskutieren mit der Gründerin über Passagen Romanen oder Essay-Sammlungen.
Auch im ZDF ist die 33-Jährige inzwischen aktiv und arbeitet als Moderation bei der Sportreportage. Die perfekte Mischung aus Sport und Kommunikation für eine, die schon immer all ihre Facetten ausleben wollte. Man braucht sich über die Zukunft von Andrea Petkovic also keine Sorgen machen und kann sich freuen, dass es zunächst einmal mit dem Tennis noch ein bisschen weitergehen wird. Der erste Aufschlag erfolgt dann hoffentlich, anders noch als in diesem Jahr, in Australien.
(Bild © imago images / ZUMA Wire / Rob Prange)
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