Auch unterwegs immer informiert bleiben & die Welt des Tennis entdecken.
Er hat es wieder getan! Sebastian Korda steht nach seinem 6:3, 7:5 über Cameron Norrie erstmals im Finale eines ATP-Turniers. Damit fehlt dem US-amerikanischen Shootingstar nur noch ein Sieg, bis er den berühmten "Scherenschlag-Jubel" ("Scissor-Kick") seines Vaters Petr Korda imitieren darf - falls er sich im Falle eines Triumphes dafür entscheiden sollte.
Das Jahr 2021 hat gerade erst begonnen und das US-amerikanische Tennis darf sich mit Blick auf Delray Beach bereits über zwei kleine Märchen freuen. Das eine, namentlich Christian Harrison ist vorerst beendet (die Nummer 789 der Welt unterlag im Halbfinale), dem anderen wird ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Denn: Legenden-Sohn Korda steht tatsächlich im Endspiel des 250er-Turniers im US-Bundesstaat Florida - und das, obwohl er in seinem Halbfinale gegen Norrie keinen einzigen Breakball gegen sich abwehren konnte.
Kleines Déjà-vu-Erlebnis beim Ausservieren
Da Korda seinem britischen Kontrahenten allerdings auch nur zwei Chancen zum Break zugestanden hatte, kann er mit dieser Statistik durchaus leben. Insgesamt waren seine knapp über 80 % gewonnenen Punkte beim ersten Aufschlag zu stark für den 74. der Weltrangliste.
Die Nummer 119 der Welt (Korda) hingegen hatte das Match von Beginn an im Griff und ließ sich kurz vor Ende des zweiten Satzes auch von einem kleinen Déjà-vu-Erlebnis nicht aus der Ruhe bringen. Was war passiert? Nach seinem Erfolg im Viertelfinale über John Isner hatte sich der 20-Jährige im Interview noch dafür gefeiert, beim Ausservieren ein 0:40 in den Spiel-, Satz- und Matchgewinn umgewandelt zu haben. Auch gegen Norrie musste er bei 5:4 und eigenem Aufschlag noch einmal zittern, konnte den Rückstand (15:40) diesmal allerdings nicht drehen, wie der eingangs erwähnte Hinweis (0 % abgewehrte Breakbälle) bereits vermuten ließ.
Doch erneut, und das ist aus Sicht des Youngsters viel wichtiger, konnte er das Momentum wieder an sich reißen, indem er seinem Gegenüber keine Gelegenheit gab, den kurzen Moment der Hoffnung auszukosten. Korda holte sich das Break direkt zurück und machte es im zweiten Anlauf besser, gewann das Spiel (zu 15), den Satz (7:5) und das Match (in zwei Sätzen).
Nur eine Frage blieb vorerst ungeklärt: Wie kann der Legenden-Sohn seine bisherigen Auftritte in Delray Beach noch toppen? Im Idealfall mit dem berühmten "Scissor-Kick" seines Vaters, die nach großen Erfolgen dessen Markenzeichen waren. Etwa 1998, als Petr Korda bei den Australian Open seinen ersten und einzigen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. Nach seinem Finaleinzug wurde Sebastian Korda im On-Court-Interview gefragt, ob er diesen Jubel bei einem Turniersieg imitieren würde. "Ich weiß es nicht, wir werden sehen", lautete seine Antwort, die die Spannung entsprechend hochhält. Dass er diesen besonderen Jubel beherrscht, hatte er bereits 2018 nach seinem Junioren-Triumph in Melbourne unter Beweis gestellt.
Kein US-Traumfinale: Korda im Finale nicht gegen Harrison
Im Endspiel des Florida-Turniers kommt es übrigens nicht zu einem US-amerikanischen Märchen-Duell, da Harrison seine Erfolgsstory - im Gegensatz zu Korda - nicht fortsetzen konnte. Letzterer wird im Finale mit Hubert Hurkacz Vorlieb nehmen müssen, der bei seinem 7:6 (4), 6:4 im ersten Halbfinale in den entscheidenden Momenten stärker war als der Comebacker aus den Vereinigten Staaten. Der 1,96 Meter-Hüne aus Polen, der 2019 in den USA (Winston-Salem) seinen ersten und bis dato einzigen ATP-Titel feiern konnte, ist an Nummer vier gesetzt und geht als Favorit ins Endspiel.
Das zumindest steht auf dem Papier. Legenden-Sohn Korda hat allerdings definitiv das Zeug dazu, dieses Blatt mit einem amtlichen "Scissor"-Kick zu zerschneiden ...
(Bild © imago images / ZUMA Wire)
LUSTIG
0
LIEBE
0
OH MAN...
0
WOW
0
TRAURIG
0
WüTEND
0
FOLGE UNS:
MEISTGELESENE ARTIKEL
PROFIS AUS DEM BEITRAG