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Repekt, "Struffi"! Jan-Lennard Struff hat seinen ersten Einzug in ein Grand-Slam-Viertelfinale zwar verpasst, agierte mit dem Top-Ten-Spieler Diego Schwartzman allerdings lange Zeit auf Augenhöhe. Trotz einer 5:1-Führung in einem denkwürdigen ersten Satz verlor der DTB-Profi am Montag letztlich in drei Sätzen mit 6:7 (9), 4:6, 5:7. Dennoch: Der 1,93 Meter-Mann lieferte "dem Kleinen" (Spitzname: "El Peque") einen großen Fight.
Der Argentinier war mit dem Ziel in dieses Match gegangen, nach Philipp Kohlschreiber den nächsten Deutschen aus dem Turnier zu nehmen. Allerdings hatte der 28-Jährige die Rechnung zunächst ohne "Struffi" gemacht, der seinem Gegner von Beginn an nicht gestattete, seinen Rhythmus zu finden. In seinen ersten drei Aufschlagspielen gab der Warsteiner insgesamt nur zwei Punkte ab und führte nach zwei Breaks bereits mit 5:1. Dann wurde es jedoch brenzlig, weil sich Schwartzman enorm steigern konnte und Struff zudem bei Satzbällen wiederholt Pech mit der Netzkante hatte.
Ein denkwürdiger Tiebreak im ersten Satz
Der erste Satz kippte komplett. Plötzlich gelang dem Südamerikaner, der sich sensationell noch den Tiebreak erkämpfen konnte, alles. Dieser verlief völlig konträr zum bisher Gesehenen. Diesmal startete Schwartzman besser, führte schnell mit 3:0, ehe Struff vier Punkte in Folge gelangen. Danach hatte auf einmal der Argentinier - unüberhörbar - dreimal in Folge Pech mit der Netzkante. Dass er den Tiebreak dennoch für sich entscheiden konnte, ist in erster Linie seinem unbändigen Willen geschuldet.
Letzteres gilt auch für den Rest des Matches, denn eigentlich machte "Struffi" so gut wie nichts falsch. Er ging immer wieder ins Risiko und bestätigte auch in Satz zwei seine vorherigen Leistungen - es fehlten nur Kleinigkeiten. Erst im dritten Durchgang machte sich bei ihm zunächst die Enttäuschung - und vielleicht auch das hohe Pensum der vergangenen Tage in Einzel und Doppel - bemerkbar. Doch beim Stande von 0:4 zeigte der Deutsche eine Charakterstärke, die auch die Zuschauer auf Court Suzanne-Lenglen beeindruckte. "Struffi" pushte sich wie aus dem Nichts zum 4:4-Ausgleich und war somit wieder im Spiel.
Nun erging es Schwartzman ähnlich wie seinem Gegenüber in Satz eins. Gefühlt war der 28-Jährige bereits durch, musste bei 5:5 aber noch einmal einen Breakball abwehren - und schaffte das auch mit schier unglaublichen Winkeln in seinen Schlägen. Sandplatz-Tennis vom Feinsten, und zwar auf beiden Seiten. Nach seinem Break zum entscheidenden 7:5 fiel Schwartzman sichtlich ein Stein vom Herzen. Auch ihm war nicht entgangen, wie die Zuschauer mitfieberten - insbesondere mit dem Deutschen. Schwartzman im Sieger-Interview mit einem Augenzwinkern an die Fans gerichtet: "Ich glaube, am Ende habt ihr eher zu Struff gehalten. Aber ich mag euch trotzdem."
Trotz Achtelfinal-Aus: Darum darf Struff stolz auf sich sein
Unter dem Strich bleibt ein großartiger Eindruck, den Struff in der französischen Hauptstadt hinterlassen konnte. Sein bestes Grand-Slam-Ergebnis aus dem Jahr 2019, ebenfalls bei den French Open aufgestellt, konnte er egalisieren. Gegen Schwartzman fehlte ein wenig das Spielglück. Mit einem gewonnen ersten Satz hätte der Warsteiner vermutlich weitere Kräfte freisetzen können. Zudem hat der "Fighter" aus Buenos Aires unter Beweis gestellt, warum er aktuell die Nummer zehn der Welt ist. Im Viertelfinale darf er voraussichtlich dem "King of Clay" eine Kostprobe seines Könnens präsentieren, sollte sich dieser gegen Jannik Sinner durchsetzen.
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(Bild (c) IMAGO / Hasenkopf)
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