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Angelique Kerber (WTA 28) hat mit einer Klasseleistung die dritte Runde von Wimbledon erreicht. In einer so hochklassigen wie hochinteressanten Partie schlug sie eine äußerst stark aufspielende Sara Sorribes Tormo (WTA 50) mit 7:5, 5:7, 6:4. Das Spiel dauerte drei Stunden und 18 Minuten.
Eine unglaublich intensive Auseinandersetzung
Klassisches Rasentennis konnte man es vielleicht nicht nennen, was sich die beiden Damen auf Court zwei der Wimbledon-Analge an der Church Road lieferten. Sehr unterhaltsam und hochklassig war dieser Schlagabtausch, den sich Kerber und Sorribes Tormo von der Grundlinie lieferten, aber allemal. Die Spielzeit allein des ersten Satzes von ganzen 78 Minuten deutete schon an, mit welcher Intensität hier zu Werke gegangen wurde.
Die Deutsche schien dabei zunächst die Nase leicht vorn zu haben, nachdem sie mit einem Break zum 5:3 in Front ging und zuvor bei eigenem Service bärenstark agiert und nur zwei Punkte abgegeben hatte. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt spielte die Spanierin aber ihr bis dahin bestes Returnspiel, während Kerber erstmals ein wenig Entschlossenheit abhandenzukommen schien. Die Wimbledonsiegerin von 2018 fing sich aber, nachdem sie den 5:5-Ausgleich hinnehmen musste. Und nutze ihre zweite Chance dann konsequent mit einem Break zum 7:5, das sie mit einem feinen Rückhand-Stopp in trockene Tücher brachte.
Beide Spielerinnen beeindrucken weiter in Satz zwei
Die Qualität des Matches war auch in Durchgang zwei weiterhin hoch, weil die 24-jährige Spanierin weiter dagegen hielt, zwei Breaks Kerbers egalisierte und jederzeit den Eindruck machte, den Willen und die Möglichkeiten zu besitzen, die Partie drehen zu können. Gleichzeitig hielt aber auch Kerber in beeindruckender Weise ihre Level und Konzentration hoch genug, um die Gegnerin nicht auf dem Scoreboard vorbeiziehen zu lassen. Die beiden Spielerinnen schickten gegenseitig sich zur Freude des Publikums in jede Ecke des Courts und lieferten sich weiterhin Grundlinienduelle auf hohem Niveau.
Bei 5:4-Führung konnte Kerber bei Aufschlag der Gegnerin dann einen Matchball nicht nutzen, in der Folge setzte erstmals Sorribes-Tormo mit einem Break zum 6:5 einen echten Wirkungstreffer, der anschließend in den Satzausgleich mit 7:5 mündete.
Auch in Satz drei bleibt die Partie hoch spannend und dramatisch
Die Nummer 50 der Welt nahm den Schwung des Satzgewinns mit in den Entscheidungsdurchgang und startete sofort mit einem Break. Kerber wirkte körperlich angeschlagen und dehnte immer wieder das Handgelenk ihres linken Schlagarms, erzwang aber nichtsdestotrotz das sofortige Rebreak.
Mehr noch: Obwohl die Deutsche körperlich gezeichneter wirkte als die Sorribes Tormo, ging deren Taktik, Kerber mit noch etwas mehr Spin in den Grundschlägen schlicht zu zermürben, zunächst nicht auf. Das Spiel wogte hin und her, ohne dass sich eine Akteurin entscheidend absetzen konnte. Auch ein 5:2-Führung für Kerber schien nur eine Momentaufnahme zu sein, die durch ein Rebreak der Spanierin schnell wieder zu einem 5:4 schrumpfte. Dann aber brachte Kerber das Match bei Aufschlag der Gegnerin unter doch auf der letzten Rille mit einem Rückhand-Winner über die Ziellinie und konnte nach mehr als drei Stunden Tennis-Entertainment de Einzug in Runde drei feiern.
Sorribes Tormo bleibt der Trost, mit einer ganz starken Leistung zum bisher besten Match der Damen-Konkurrenz beigetragen zu haben. Angelique Kerber könnte mit dem Leistungslevel von heute eine echte Rolle in diesem Turnier spielen. Das Fragezeichen dabei ist, wie sie diese physisch äußerst fordernde Zweitrundenpartie körperlich verkraftet.
(Bild © IMAGO / Paul Zimmer)
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