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Die ATP und die WTA haben bekanntgegeben, dass sie für die Wimbledon-Ausgabe 2022 keine Punkte vergeben werden. Damit reagieren die Spielervereinigungen auf die Entscheidung des Rasen-Grand-Slams, aufgrund des Ukraine-Krieges in diesem Jahr keine Spielerinnen und Spieler aus Russland und Belarus beim Turnier antreten zu lassen.
Die ATP, die zuerst mit einem Statement an die Öffentlichkeit ging, begründet den Schritt damit, dass es eines der fundamentalen Prinzipen der Organisation sei, dass die Teilnahme von Spielern an den Turnieren rein auf der jeweiligen Leistung beruht und ein Ausschluss aufgrund einer bestimmten Nationalität diskriminierend sei.
"Die Möglichkeit für Spieler jeglicher Nationalität, auf der Grundlage ihrer Leistungen und ohne Diskriminierung an Turnieren teilzunehmen, ist für unsere Tour von grundlegender Bedeutung. Die Entscheidung von Wimbledon, russischen und belarussischen Spielern die Teilnahme an den Turnieren im Vereinigten Königreich in diesem Sommer zu verbieten, untergräbt diesen Grundsatz und die Integrität des ATP-Rankingsystems. Sie ist auch unvereinbar mit unserer Ranglistenvereinbarung. Wenn sich die Umstände nicht ändern, sehen wir mit großem Bedauern und Widerwillen keine andere Möglichkeit, als die ATP-Ranglistenpunkte für Wimbledon 2022 zu streichen", schreibt die ATP in einem Statement.
"Unsere Regeln und Vereinbarungen sind dazu da, die Rechte der Spieler insgesamt zu schützen. Einseitige Entscheidungen dieser Art, wenn sie nicht adressiert werden, schaffen einen schädlichen Präzedenzfall für die gesamte Tour. Die Diskriminierung durch einzelne Turniere ist auf einer Tour, die in mehr als 30 Ländern stattfindet, einfach nicht tragbar", so die ATP weiter.
Eine ähnliche Begründung führt auch die WTA an. "Aufgrund des Standpunkts der AELTC, dass sie ihrer Verpflichtung zur Verwendung der WTA-Rangliste für die Teilnahme in Wimbledon nicht nachkommen und mit einem nicht rein auf der Leistung basierenden Teilnehmerfeld arbeiten will, hat die WTA die schwierige Entscheidung getroffen, keine WTA-Ranglistenpunkte für die Wimbledon Championships zu vergeben", schreibt die Damenorganisation.
Punktevergabe für andere Turniere bleibt erhalten
Trotz der jetzigen Entscheidung zeigen sich die ATP und WTA dennoch daran interessiert, weiterhin mit Wimbledon im Gespräch zu bleiben und vielleicht doch noch eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden. Bei den ATP-Turnieren im Queen's Club (London), Eastbourne und den ATP-Challenger-Turnieren im Vereinigten Königreich sowie auch den WTA-Events in Nottingham, Birmingham und Eastbourne werden die Punkte weiter vergeben, obwohl auch diese Turniere keine Profis aus Russland und Belarus zulassen. Begründet wird dies damit, dass die betroffenen Spielerinnen und Spieler diese Turniere durch andere Events ersetzen können.
Ebenfalls keine Punkte werden für die Juniorenwettbewerbe und Rollstuhlwettbewerbe vergeben. Das bestätigte die ITF.
Anmerkung: Eine erste Version des Artikels enthielt nur das Statement der ATP, da die Aussagen der WTA und ITF zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorlagen. Inzwischen haben sich beide Verbände geäußert und der Text wurde entsprechend überarbeitet.
(Bild © Hasenkopf)
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