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"King Rafa" regiert (wieder) in Paris! Der Spanier bezwingt Novak Djokovic in einem phänomenalen Viertelfinale bei den French Open 2022 mit 6:2, 4:6, 6:2, 7:6.
Das Match war im Prinzip schon vor dem ersten Ballwechsel eine Aneinanderreihung irrer Statistiken. Das erste Duell zweier Spieler mit mindestens 20 Grand-Slam-Titeln, das erste Aufeinandertreffen zweier Akteure mit über 300 Siegen auf Grand-Slam-Ebene. Und und und. Als wären all diese Zahlen nicht schon verrückt genug, legten die beiden Legenden nach.
Der erste Durchgang verlief diesbezüglich allerdings noch ziemlich human. Zu stark war "Rafa" in der Anfangsphase, die beim zweiten Ballwechsel direkt einmal eine Rallye mit 22 Schlägen lieferte. Nach einem Zehn-Minuten-Aufschlagspiel packte Nadal dann direkt das erste Break aus. Eine Führung, die der Spanier nicht mehr aus der Hand geben sollte. Die entscheidende Phase im ersten Durchgang entwickelte sich bereits beim Stand von 2:1: Erst wehrte der Sandplatzkönig ein 15:40 beim eigenen Aufschlag noch ab und brachte diesen durch, dann schlug er direkt darauf mit dem zweiten Break zum 4:1 zu. Mit dem ersten Satzball brachte Nadal nach 52 Minuten nach Hause. Sollten zu diesem Zeitpunkt etwa schon die Koffer beim Serben gepackt werden können? Immerhin hatte Rafael Nadal vor diesem Match eine unfassbare Quote von 100:1-Siegen, wenn er den ersten Satz in Paris gewann. Die einzige Niederlage? Beigebracht von eben jenem Djokovic im Halbfinale des vergangenen Jahres.
Das 6:4 in Satz zwei dauert 84 (!) Minuten
Im Anschluss wurde es dann so richtig lang. Teilweise gar zu einem frühen Zeitpunkt der Partie episch. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs holte sich Nadal nämlich das Break zum 1:0, dieses Mal nach über einer Viertelstunde und mit dem dritten Breakball. Wenig später hieß es sogar Doppel-Break vor und 3:0 für den Mallorquiner. Und Djokovic? Der musste beinahe süffisant über sich selbst lachen, war noch nicht wirklich in der Partie angekommen. Was sich in den kommenden vier Spielen gewaltig ändern sollte. 1:3, 2:3, 3:3-Ausgleich, 4:3 Djokovic. Der Serbe war zurück - und legte nach. Denn nach dem 4:4-Ausgleich Nadals holte Djokovic zwei weitere Spiele in Serie zum Satzausgleich. 2:16 Stunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Wohlgemerkt ohne Tiebreak!
Der dritte Durchgang begann, wie sollte es auch anders sein, mit einem Break für Rafael Nadal. Ein richtungsweisend und ungemein wichtiges Break für den Weltranglistenfünften, der damit signalisierte: "Hey, das Ding eben hat mich nicht geschockt!" Und mit einer solch breiten Brust legte 35-Jährige auch nach, denn beim 4:1 hatte er dem aktuellen Tennis-Primus ein zweites Mal dessen Aufschlag abgenommen. Nach nur einer halben Stunde Spielzeit in diesem Satz war damit die Vorentscheidung gefallen, nach "nur" 39 Minuten stand das erneute 6:2 auf dem Scoreboard.
Nadal mit Nerven aus Stahl
Zum Start des vierten Satzes dann mal etwas "Überraschendes": Djokovic schlug auf - und brachte seinen Aufschlag zu Beginn tatsächlich mal durch. Viel besser sogar noch aus Sicht des Serben: Er legte das Break zum 2:0 obendrauf, weil ein an sich sensationell gespielter Cross-Stop von "Rafa" um wenige Millimeter an der Linie vorbeischrammte.
Nun war es also mal an Nadal, einem frühen Rückstand hinterherzulaufen. Bis zum 3:5 ohne Erfolg, mit dem Rücken zur Wand dann aber brutal nervenstark. "Rafa" wehrte gleich zwei Breakbälle des Serben ab, holte sich das Break zum 4:5. Bis zum Tiebreak blieb es im Anschluss in der Reihe, sodass Djokovic der Spieler mit dem Rücken zur Wand war. Exakt vier Stunden waren zu dieser Zeit absolviert - um 1:05 Uhr Ortszeit. Und der "Djoker" konnte sich, im Gegensatz zu Nadal, nicht mehr aus der Entfesselung befreien. Mit 7:4 ging der Tiebreak an Nadal.
Der große Nutznießer dieser unglaublichen Nightsession könnte Alexander Zverev sein. Deutschlands Nummer eins konnte sich nämlich - nach dem seinerseits natürlich ebenfalls hart erfighteten Triumph gegen Carlos Alcaraz - einige Stunden früher zurücklehnen und mit ansehen, wie die beiden Legenden seinen Halbfinal-Gegner ausspielen.
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(Bild (c) IMAGO / PanoramiC)
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