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Der polnische Adler ist gelandet! Hubert "Hubi" Hurkacz ist der neue Rasenkönig von Halle. Und wie! Zur Verblüffung des hervorragend gefüllten Rundes in der OWL-Arena hat der in sich ruhende Pole die Nummer eins der Welt teilweise wie einen Statisten aussehen lassen. Mit 6:1 und 6:4 zerlegte der Weltranglistenzwölfte den völlig konsternierten Russen in gerade Mal 63 Minuten nach allen Regeln der Rasenkunst.
Mit diesem brutal einseitigen Verlauf konnten nicht mal die größten "Hubi"-Fans rechnen. Der 25-Jährige hatte einen der besten Tage seiner Karriere erwischt, Medvedev war allerdings auch völlig von der Rolle. Nach dem ersten Satz verließ sein Coach Gilles Cervara die Box. Ehefrau Daria blieb mit gewohnt stoischer Miene sitzen.
Unfassbare Hurkacz-Show im Finale
Geholfen hat das dem amtierenden US-Open-Champion nicht wirklich. Dafür war "Meddy" vor allem in Durchgang eins viel zu weit weg von seiner Normalform. Hurkacz spielte das in die Karten. Nach einem messerscharfen Slice machte er das erste Break mit einem herrlichen Volley-Stopp perfekt. Die polnischen Flaggen auf den Tribünen wurden erneut geschwenkt, als er mit einem Rückhand-Passierball das Doppelbreak zum 4:0 nachlegte.
Auch eine kuriose Unterbrechung, die an das French-Open-Halbfinale zwischen Marin Cilic und Casper Ruud erinnerte, änderte nichts am Spielverlauf. Nachdem sich eine Umweltaktivistin versucht hatte ans Netz zu klammern und vom Platz gezerrt wurde, blieb Hurkacz bei sich und servierte den ersten Satz nach 28 Minuten eiskalt aus.
"Meddy" völlig von der Rolle - Coach verlässt die Box
Der Sieg gegen Medvedev in Wimbledon 2021 war ein Fingerzeig, dass Hurkacz dem Branchenprimus vor allem auf Rasen das Leben enorm schwer machen kann. Dabei blieb es auch in Durchgang zwei. "Meddy" konnte sich zwar etwas steigern, seine Leistung war aber weiterhin deutlich zu schlecht, um dem Miami-Champion des Vorjahres aus der Balance zu bringen. Nach dem frühen Break zum 1:0 rollte der polnische Schnellzug wie auf Schienen in Richtung erster Rasentitel und erster Triumph bei einem 500er-Event.
Den ersten Matchball gab es bereits nach 57 Minuten. Medvedev konnte sich mit dem eigenen Aufschlag zwar noch mal befreien, im folgenden Service Game ließ Hurkacz allerdings nichts mehr anbrennen. Beeindruckend, mit welcher Coolness der Pole ausservierte. Selbst ein Doppelfehler beim zweiten Matchball steckte er locker weg und machte am Netz den zweitgrößten Erfolg seiner Laufbahn perfekt.
Hurkacz will Coach Rasierer schenken, Medvedev den Pokal in Zukunft auch mal anfassen
Medvedev war ein fairer Verlierer. Bei der Siegerehrung lobte er "Hubi" und seine Box als extrem, nette und faire Sportsleute und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Diesen schönen Pokal will ich eines Tages auch mal anfassen. Im letzten Jahr war ich mir nicht sicher, ob mir das Turnier gefällt. Das hat sich nach der Woche komplett geändert. Ich habe mich sehr wohlgefühlt hier."
Hurkacz dachte bei der Siegerrede auch an seinen Coach Craig Boynton: "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Trainer. Jetzt kannst du dir endlich deinen Bart abrasieren", lachte der sehr höfliche Champion und freute sich auf viele weitere Jahre in Halle.
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(Bild (c) IMAGO/ tennisphoto.de)
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